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Nicht über uns – ohne uns!

Jetzt werden wir laut! Wir fordern gerechte Bezahlung für gute Arbeit!

Am Dienstag, den 23.04.2024 fand in Hannover die Demonstration für eine Werkstatt-Reform und bessere Entgelte statt. Dazu aufgerufen haben die Werkstatträte in Niedersachsen. Rund 4.000 Demonstrierende folgten dem Ruf mit einem klaren Ziel: „Gerechte Bezahlung für gute Arbeit!“

Auch die Lebenshilfe Celle gGmbH demonstrierte durch die Innenstadt vom Platz der Göttinger Sieben zu der Kundgebung auf dem Georgsplatz. Ganz unter dem Motto: „Nicht über uns – ohne uns!“ Sie war mit über 60 Beschäftigten und Betreuenden vertreten, darunter der Geschäftsführer Nico Lauerwald und die Leitung für Berufliche Bildung/Teilhabe Heidi Jaroschewitz sowie natürlich ein Vorsitzender unseres Werkstatt-Rates, Claus-Peter Dümeland, der sich zusammen für die Teilnahme stark gemacht haben.

„Wir möchten ernst genommen werden. Es soll nichts über uns und ohne uns entschieden werden“, heißt es von den Werkstatträten Niedersachsen.

Bei der großen Kundgebung gab es verschiedene Redebeiträge aus unterschiedlichen Verbänden. Nicole Kaiser der Landesarbeitsgemeinschaft der Werkstatträte Niedersachsen (LAG:WR) eröffnete die Kundgebung: „Wir sind hier versammelt, um gemeinsam für eine gerechte und faire Bezahlung in den Werkstätten für Menschen mit Beeinträchtigung einzutreten!“ Die Menschenmenge vor der Bühne war ganz mitgerissen. Auf ihre Frage: „Was fordern wir?“, tönte aus der Menge „Mehr Geld!“, zurück. Auf ihr „Was wollen wir?“ kam im Chor der Ruf: „Auskommen mit dem Einkommen!“

Das Entgelt von Beschäftigten in sogenannten WfbM („Werkstätten für behinderte Menschen“) setzt sich aus einem Grundbetrag von mindestens 126 Euro, einem Arbeitsförderungsgeld von 52 Euro und dem Steigerungsbetrag, der von der individuellen Arbeitsleistung abhängt, zusammen. Das Einkommen reicht in vielen Fällen nicht aus. Dabei erledigen viele Menschen mit Beeinträchtigung qualifizierte Arbeiten im Auftrag externer Unternehmen – und das nicht selten in Vollzeit!

Nicole Nietznik (53) und Anna Schwittek (56) arbeiten im Heidewerk Soltau. Sie fordern, wie viele, einen Freibetrag von 500 Euro, der nicht auf die Grundsicherung angerechnet wird. Aktuell hat ein höherer Verdienst eine Kürzung von Sozialleistungen zufolge.

Wir haben gemeinsam ein starkes Zeichen gesetzt!

„Die Demonstration soll nicht das Ende der Reise sein. Vereint mit Mut und Entschlossenheit werden wir für die kommenden Herausforderungen, die vor uns liegen, einstehen“, so Nicole Kaiser.

Wir als Lebenshilfe Celle gGmbH blicken mit allen Teilnehmenden auf einen ereignisreichen Tag zurück, der uns ermutigt hat. Ermutigt, für Teilhabe einzustehen und Gesicht zu zeigen: für Gleichberechtigung, Teilhabe und eine gerechte Bezahlung für gute Arbeit!

Ein kleines Video von der Demonstration haben wir für Sie auf Youtube veröffentlicht.